{"id":117723,"date":"2020-08-09T18:05:43","date_gmt":"2020-08-09T16:05:43","guid":{"rendered":"https:\/\/www.kfzwirtschaft.de\/?p=117723"},"modified":"2020-08-09T18:05:46","modified_gmt":"2020-08-09T16:05:46","slug":"togg-suv-das-modell-technische-details-zu-den-tuerkischen-elektroautos","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.kfzwirtschaft.de\/117723\/togg-suv-das-modell-technische-details-zu-den-tuerkischen-elektroautos\/","title":{"rendered":"TOGG-SUV. Das Modell : Technische Details zu den t\u00fcrkischen Elektroautos"},"content":{"rendered":"

Die T\u00fcrkei will 2022 im Rahmen eines nationalen E-Auto-Projekts ein in der T\u00fcrkei produziertes Elektroauto mit 500 Kilometern Reichweite auflegen. Gleich zwei Modelle, SUV und Limousine, wurden jetzt enth\u00fcllt.<\/p>\n

TOGG-SUV<\/h2>\n

Der t\u00fcrkische Staatspr\u00e4sident Recep Tayyip Erdo\u011fan war nach der offiziellen Pr\u00e4sentation der Erste am Steuer des TOGG-SUV. Das Modell befindet sich bereits im Prototypen-Stadium und soll Ende 2022 auf den Markt kommen. Gleichzeitig deb\u00fctierte eine Elektro-Limousine als Konzeptstudie, deren Marktstart in einem \u00e4hnlichen Zeitraum geplant ist. Die Enth\u00fcllung der ersten batterieelektrischen Autos aus der T\u00fcrkei wurde live im Internet \u00fcbertragen.<\/p>\n

T\u00fcrkischer SUV mit italienischem Design<\/h2>\n

F\u00fcr das Design zeichnet Pininfarina verantwortlich; die italienische Traditionsfirma setzte sich in einem sechsmonatigen Wettbewerb gegen zahlreiche Mitbewerber durch. Dass bei der Gestaltung Profis am Werk waren, sieht man. Stimmige Proportionen, hochwertig aussehende Chrom-Details und eine sportliche Linienf\u00fchrung kennzeichnen sowohl beim SUV als auch bei der Limousine den italienischen Stil. Auf den Bildern ist zudem zu erkennen, dass statt Au\u00dfenspiegeln Kameras zum Einsatz kommen. Allerdings ist fraglich, ob die Technik zur Serienausstattung geh\u00f6ren wird.<\/p>\n

Offiziellen Angaben zufolge basieren sowohl der SUV als auch die Limousine auf einer eigens entwickelten Plattform, deren \u201egeistige Eigentumsrechte zu 100 Prozent bei der T\u00fcrkei liegen\u201c. Diese ist modular aufgebaut, in L\u00e4nge und Breite flexibel sowie komplett f\u00fcr einen elektrischen Antriebsstrang optimiert. TOGG will zwei verschiedene Akku-Alternativen anbieten: Die zentral im Wagenboden angeordnete Lithium-Ionen-Batterie, auf die der Hersteller eine achtj\u00e4hrige Garantie gew\u00e4hrt, liefert genug Energie f\u00fcr entweder \u00fcber 300 oder mehr als 500 Kilometer. Die Elektromodelle sollen in einer halben Stunde an einem DC-Lader zu 80 Prozent aufgeladen werden k\u00f6nnen. \u00dcber eine Haushaltssteckdose dauert die Ladung zehn Stunden. Parallel zum Marktstart des SUVs aus dem Hause TOGG will die T\u00fcrkei bereits bis 2022 eine breitgef\u00e4cherte Ladeinfrastruktur aufbauen.<\/p>\n

Ein oder zwei Motor(en)<\/h2>\n

Auch bei der Anzahl der Motoren soll es zwei Alternativen geben. Beim Basismodell sitzt eine 203 PS starke Elektromaschine an der Hinterachse und treibt allein diese an. Auf Wunsch verdoppelt ein zweites Triebwerk nicht nur die Leistung, sondern stellt auch einen Allradantrieb sicher. Die Fahrleistungen: Im ersten Fall beschleunigt das E-SUV von TOGG in 7,6 Sekunden von Null auf Hundert; die schnellere Version absolviert die \u00dcbung in 4,8 Sekunden.<\/p>\n

Das Fahrwerk arbeitet rundum mit Einzelradaufh\u00e4ngung sowie an der Vorderachse mit MacPherson-Federbeinen und hinten mit Integrallenkern. Mit innenbel\u00fcfteten Scheibenbremsen, mindestens sieben Airbags sowie einem steifen und crashsicheren Chassis will TOGG beim EuroNCAP-Crashtest eine F\u00fcnf-Sterne-Wertung erhalten. Dabei sollen auch elektronische Assistenzsysteme wie ein Stauassistent helfen. Im ersten Schritt soll der SUV das Autonomie-Level 2+ erreichen, w\u00e4hrend TOGG f\u00fcr einen sp\u00e4teren Zeitpunkt \u201eLevel 3 und mehr\u201c anstrebt. 5G-Konnektivit\u00e4t, Car-to-X-Kommunikation und Over-the-Air-Software-Updates sollen das Auto fit f\u00fcr die Zukunft machen.<\/p>\n

Bis zu sechs Bildschirme im Innenraum<\/h2>\n

Auch f\u00fcr den Innenraum, in dem dank des langen Radstandes eine f\u00fcnfk\u00f6pfige Familie bequem Platz finden soll, sind moderne Features angek\u00fcndigt. Der Fahrer blickt auf digitale Instrumente. Mittig und auf der Beifahrerseite sind weitere Displays angebracht. Dar\u00fcber thronen im Bereich der A-S\u00e4ulen jene Monitore, welche die Bilder der R\u00fcckspiegel-Kameras ins Innere \u00fcbertragen. Die Form der Mittelkonsole, die im unteren Bereich einen weiteren Touchscreen und einen Dreh-Dr\u00fcck-Stellknopf tr\u00e4gt, soll an ein Flugzeug-Cockpit erinnern. F\u00fcr das Infotainment-System sind Augmented Reality-Funktionen angek\u00fcndigt.<\/p>\n

Die t\u00fcrkischen Elektroautos sollen international wettbewerbsf\u00e4hig sein und die gesamte Automobilindustrie des Landes ver\u00e4ndern. Zudem gelten sie als Technologie-Leuchtturmprojekt. Die Modelle sollen nicht von der \u00f6ffentlichen Hand, sondern rein privatwirtschaftlich entwickelt werden. Sie entstehen in der Stadt Gebze, in der auch das IT Valley der T\u00fcrkei liegt.<\/p>\n

T\u00fcrkisches Volksauto als eigene t\u00fcrkische Marke<\/h2>\n

Dazu haben sich f\u00fcnf Unternehmen (Anadolu Group, BMC, K\u0131ra\u00e7a Holding, Turkcell und Zorlu Holding) zu einem Joint Venture namens T\u00fcrkiye’nin Otomobili Giri\u015fim Grubu (TOGG) zusammengeschlossen. Als Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer fungiert ein ehemaliger Bosch-Manager. BMC ist der f\u00fchrende Nutzfahrzeughersteller der T\u00fcrkei, die Zarlu Holding gilt als eine der gr\u00f6\u00dften Industrie- und Finanzgruppen in der T\u00fcrkei, Turkcell ist der gr\u00f6\u00dfte Mobilfunkanbieter der T\u00fcrkei, die K\u0131ra\u00e7a Holding ist ebenfalls im Nutzfahrzeugbau engagiert und die Anadolu Group ist im Automobilbereich mit Isuzu, Kia und Honda vernetzt. Insgesamt wollen die Firmen rund drei Milliarden US-Dollar in die Entwicklung investieren.<\/p>\n

Die T\u00fcrkei verf\u00fcgt bereits \u00fcber eine gro\u00dfe Autoindustrie.<\/h2>\n

Viele ausl\u00e4ndische Hersteller betreiben dort Werke, VW stoppte den Neubau eines Werks in der T\u00fcrkei aktuell nur aus politischen Gr\u00fcnden. Auch die Nutzfahrzeug-Industrie ist stark. Ab 2022 soll also eine einheimische Marke zeigen, welches Knowhow die T\u00fcrkei inzwischen aufgebaut hat. Dass TOGG direkt und ausschlie\u00dflich mit batterieelektrischen Autos einsteigt, ist ebenso konsequent wie mutig. Sollten Technik und Qualit\u00e4t mit dem stimmigen Design mithalten k\u00f6nnen, steht dem Projekt eine erfolgreiche Zukunft bevor. <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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