{"id":119421,"date":"2020-12-04T12:35:48","date_gmt":"2020-12-04T11:35:48","guid":{"rendered":"https:\/\/www.kfzwirtschaft.de\/?p=119421"},"modified":"2020-12-04T12:35:49","modified_gmt":"2020-12-04T11:35:49","slug":"115-jahre-automobilbau-in-mlada-boleslav-im-dezember-1905-praesentierte-laurin-klement-die-voiturette-a","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.kfzwirtschaft.de\/119421\/115-jahre-automobilbau-in-mlada-boleslav-im-dezember-1905-praesentierte-laurin-klement-die-voiturette-a\/","title":{"rendered":"115 Jahre Automobilbau in Mlad\u00e1 Boleslav: Im Dezember 1905 pr\u00e4sentierte Laurin & Klement die Voiturette A"},"content":{"rendered":"

– Laurin & Klement Voiturette A legte im Dezember 1905 den Grundstein f\u00fcr inzwischen 115 Jahre Automobilbau am Standort Mlad\u00e1 Boleslav<\/span><\/p>\n

– 2020 feiert SKODA AUTO das 125. Jubil\u00e4um seiner Unternehmensgr\u00fcndung im Jahr 1895<\/span><\/p>\n

Im Dezember 1905 stellten V\u00e1clav Klement und V\u00e1clav Laurin der \u00d6ffentlichkeit ihr erstes Automobil vor, die Laurin & Klement Voiturette A. Mit ihr kn\u00fcpften die beiden Gr\u00fcnder vor 115 Jahren an die erfolgreiche Fahrrad- und Motorradfertigung bei L&K an und legten gleichzeitig den Grundstein f\u00fcr die weitere Automobilproduktion am Standort Mlad\u00e1 Boleslav. Seitdem zeichnet sich das Portfolio des tschechischen Automobilherstellers durch innovative Fahrzeuge und Technologien aus. Aktuell produziert SKODA zehn Modellreihen und treibt den Wandel vom reinen Automobilhersteller zur ,Simply Clever Company f\u00fcr beste Mobilit\u00e4tsl\u00f6sungen‘ voran.<\/span><\/p>\n

Als das erste Automobil aus den Werkshallen von Laurin & Klement in Mlad\u00e1 Boleslav rollte, blickte das Unternehmen bereits auf ein erfolgreiches zehnj\u00e4hriges Bestehen zur\u00fcck: Mit der Fertigung eigener Fahrr\u00e4der der Marke SLAVIA hatte im Jahr 1895 unter der F\u00fchrung von V\u00e1clav Laurin und V\u00e1clav Klement eine dynamische Entwicklung begonnen. Am 18. November 1899 erweiterten die beiden Firmengr\u00fcnder das umfangreiche Modellangebot um innovativ konstruierte Motorr\u00e4der mit Einzylinder-Ottomotoren im unteren Teil des Rahmens. Als einer der weltweit ersten Hersteller baute L&K kurze Zeit sp\u00e4ter auch Zweizylinder-V-Motoren und Reihen-Vierzylinder. Die Motorr\u00e4der von Laurin & Klement waren bei den Kunden schnell sehr beliebt und erzielten bald erste Motorsporterfolge.<\/p>\n

Laurin & Klement investiert mehr als f\u00fcnf Jahre Entwicklungszeit in das erste eigene Automobil<\/span><\/h2>\n

Um weitere Kapazit\u00e4ten f\u00fcr die Fertigung von Kraftfahrzeugen zu schaffen, stellte L&K die Fahrradherstellung ein und vergr\u00f6\u00dferte die Produktionsfl\u00e4che 1905 deutlich: Auf einer Fl\u00e4che von 9.500 Quadratmetern mit 206 Werkzeugmaschinen arbeiteten jetzt bereits 355 Mitarbeiter. Wichtigstes Produkt war mit der Voiturette A das erste Automobil von Laurin & Klement. Nach mehr als f\u00fcnfj\u00e4hriger Entwicklungszeit stammten alle wichtigen Komponenten aus eigener Konstruktion und Produktion. Einen ersten Ausblick auf die Voiturette A gab L&K in der 44. Ausgabe des Wiener Wochenblatts ,Allgemeine Automobil-Zeitung‘ vom 29. Oktober 1905. Der dort ver\u00f6ffentlichte Artikel stellte einen Prototyp der ,Voiturette‘ vor. Dieser franz\u00f6sische Begriff beschrieb ein kompaktes Automobil mit geringem Fahrzeuggewicht.<\/p>\n

Technik und Design der Voiturette A wurden von den Journalisten gut aufgenommen<\/span><\/h2>\n

Die Serienversion der L&K Voiturette A war schlie\u00dflich am Mittwoch, den 27. Dezember 1905, auf der Titelseite des b\u00f6hmischen Wochenblatts ,Sport a hry‘ zu sehen. Redakteur Vil\u00e9m Heinz stellte die Neuerscheinung aus Mlad\u00e1 Boleslav unter der \u00dcberschrift ,Das demokratische Automobil‘ ausf\u00fchrlich vor. Der Autor hielt unter anderem fest: „Die Voiturette von Laurin & Klement ist keine oberfl\u00e4chliche Konstruktion (…) Das Aussehen ist mit einem Wort h\u00fcbsch, die Linien sind elegant (…) Es ist ein vollkommenes Automobil mit zwei Sitzen (…) Die Geschwindigkeit kann zwischen 5 und 45 km\/h [Anmerkung: die durch die \u00f6sterreichische Automobilordnung vorgegebene zul\u00e4ssige H\u00f6chstgeschwindigkeit] geregelt werden; die G\u00e4nge sind so ausgelegt, dass man auch eine 20-prozentige Steigung hoch kommt.“ Das Fazit von Vil\u00e9m Heinz fiel entsprechend positiv aus. Er fand dieses Automobil „praktisch, bequem und g\u00fcnstig“.<\/p>\n

Hohe Alltagstauglichkeit zu einem erschwinglichen Preis<\/span><\/h2>\n

Am 18. Januar 1906 erhielt die Voiturette A ihre beh\u00f6rdliche Zulassung f\u00fcr den \u00f6ffentlichen Stra\u00dfenverkehr und am 15. April stellte L&K das Fahrzeug auf dem Prager Automobilsalon der \u00d6ffentlichkeit vor. Der Typ A \u00fcberzeugte neben seiner Konstruktion, seiner Verarbeitungsqualit\u00e4t und seinem Design auch durch seine Alltagstauglichkeit und das g\u00fcnstige Preis-Leistungs-Verh\u00e4ltnis. Die Basisausf\u00fchrung kostete 3.600 Kronen, ein Arbeiter im Automobilwerk verdiente damals durchschnittlich zwei Kronen am Tag. Das Benzin, das damals kiloweise verkauft wurde, kostete in B\u00f6hmen 66 Heller pro Kilo und war damit nur wenig teurer als ein Liter Bier.<\/p>\n

Technik auf der H\u00f6he der Zeit und umfangreiche Individualisierungsm\u00f6glichkeiten<\/span><\/h2>\n

Die Basis der L&K Voiturette A bildeten ein Leiterrahmen und zwei Starrachsen mit Blattfedern. Der vorn eingebaute, wassergek\u00fchlte V2-Motor mit einem Zylinderwinkel von 55 Grad verf\u00fcgte \u00fcber 1.005 ccm Hubraum und leistete 7 PS (5,2 kW). Eine Kegelkupplung mit Lederbelag \u00fcbertrug das Drehmoment an das direkt geschaltete Dreiganggetriebe. Die Hinterr\u00e4der wurden – wie bei dieser Fahrzeuggattung zu jener Zeit \u00fcblich – \u00fcber eine Kardanwelle angetrieben, auf Wunsch war jedoch auch ein Kettenantrieb verf\u00fcgbar. Die Verz\u00f6gerung des nur etwa 500 Kilogramm leichten, wendigen Automobils erfolgte einerseits \u00fcber ein Pedal, das die Trommel hinter dem Getriebe abbremste und andererseits \u00fcber einen Hebel, der mit den Trommelbremsen an der Hinterachse verbunden war.<\/p>\n

Anstelle der standardm\u00e4\u00dfigen Holzfelgen und Holzspeichen konnten sich die Kunden f\u00fcr Drahtr\u00e4der entscheiden und bei der Sitzanordnung bestand die Wahl zwischen zwei Einzelsitzen oder einer Doppelbank mit dahinter anschlie\u00dfendem Gep\u00e4ckabteil. Zudem standen auch eine Fahrzeugbeleuchtung und ein Dach auf der Liste der Ausstattungsoptionen. Neben den Basisfarben Rot, Gr\u00fcn und Blau gab es f\u00fcr franz\u00f6sischsprachige L\u00e4nder zus\u00e4tzlich die M\u00f6glichkeit, die Voiturette in Grau lackieren zu lassen. Gegen einen Aufpreis von 50 Kronen stand auch Wei\u00df zur Wahl. Von 1905 bis 1907 entstanden mindestens 44 Exemplare der Voiturette A von Laurin & Klement. F\u00fcnf dieser Fahrzeuge sind heute noch erhalten, davon steht eines in der Dauerausstellung des SKODA Museums in Mlad\u00e1 Boleslav.<\/p>\n

Die Voiturette A als Impulsgeber f\u00fcr die erfolgreiche weitere Entwicklung von Laurin & Klement<\/span><\/h2>\n

Die L&K Voiturette A begr\u00fcndete eine dynamische weitere Entwicklung des Unternehmens. Allein zwischen 1906 und 1914 stieg der Automobilabsatz von Laurin & Klement um mehr als das Zwanzigfache. Das Modellportfolio reichte von Zweizylindermodellen bis zum Reihenachtzylinder des Typs FF von 1907. Dar\u00fcber hinaus umfasste das Angebot zahlreiche Bus- oder Nutzfahrzeugausf\u00fchrungen sowie erfolgreiche Rennwagen. Bereits vor dem ersten Weltkrieg war die Marke L&K auf den internationalen M\u00e4rkten aktiv und stieg zum gr\u00f6\u00dften Automobilhersteller \u00d6sterreich-Ungarns auf.<\/p>\n

1925: SKODA steigt als starker Partner ein und erm\u00f6glicht weiteres Wachstum<\/span><\/h2>\n

Seit dem Einstieg von SKODA als starkem strategischen Partner im Jahr 1925 firmieren die Fahrzeuge aus Mlad\u00e1 Boleslav unter dem Markennamen SKODA und tragen das bekannte Logo mit dem gefl\u00fcgelten Pfeil. Aufgrund der steigenden Nachfrage ersetzte ab 1932 die effiziente Flie\u00dfbandfertigung die Produktion relativ kleiner Serien. Die neue Generation innovativ konstruierter SKODA Modelle mit Zentralrohrrahmen und Einzelradaufh\u00e4ngung markierte ab 1934 einen weiteren Meilenstein. Zwei Jahre sp\u00e4ter eroberte die Marke aus Mlad\u00e1 Boleslav mit Fahrzeugen wie dem SKODA POPULAR, dem RAPID oder dem SUPERB die Spitzenposition im tschechischen Automobilbau zur\u00fcck.<\/p>\n

Nach dem zweiten Weltkrieg: Staatsbetrieb und Beginn der Gro\u00dfserienproduktion<\/span><\/h2>\n

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen verstaatlicht und trug ab 1. Januar 1946 die Bezeichnung AZNP (Automobilov\u00e9 z\u00e1vody n\u00e1rodni podnik – Automobilwerke, nationales Unternehmen). Auch unter den schwierigen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen des Sozialismus entwickelte sich der tschechische Automobilhersteller kontinuierlich weiter. Der \u00dcbergang von Karosserien mit Holzrahmen zu Ganzmetallkarosserien machte ab 1952 den Weg zur tats\u00e4chlichen Gro\u00dfserienproduktion frei. An die \u00c4ra der popul\u00e4ren Modelle SKODA 440 ,Spartak‘, OCTAVIA oder FELICIA kn\u00fcpfte 1964 eines der damals technisch modernsten europ\u00e4ischen Fahrzeuge der Ein-Liter-Klasse an: der SKODA 1000 MB mit selbsttragender Karosserie und Heckmotor. Mit diesem Erfolgsmodell \u00fcberschritt das moderne Werk in Mlad\u00e1 Boleslav erstmals die Grenze von 100.000 produzierten Fahrzeugen pro Jahr. Eine technologische Zeitenwende begr\u00fcndete 1987 der zeitlos designte SKODA FAVORIT mit Frontmotor und Frontantrieb.<\/p>\n

Entwicklung von SKODA nach der Eingliederung in den Volkswagen Konzern<\/span><\/h2>\n

1991 \u00fcbernahm der Volkswagen Konzern SKODA AUTO als vierten Hersteller in seinen damaligen Markenverbund und verhalf der tschechischen Marke nach dem Ende der Sowjetunion zum Neustart. Im Lauf der folgenden rund drei Jahrzehnte wuchs die Marke vom regionalen Marktf\u00fchrer mit j\u00e4hrlich knapp 200.000 gebauten Fahrzeugen zu einem Global Player, der 2019 \u00fcber 1,24 Millionen Fahrzeuge an Kunden in \u00fcber 100 L\u00e4ndern auslieferte. 2020, 125 Jahre nach der Gr\u00fcndung im Jahr 1895, bietet SKODA zehn moderne Modellreihen und ein vielseitiges Antriebsportfolio an. Mit dem ENYAQ iV fertigt der Hersteller auch sein neuestes und gleichzeitig erstes Modell auf Basis des Modularen Elektrifizierungsbaukastens (MEB) am Stammsitz des Unternehmens in Mlad\u00e1 Boleslav.<\/p>\n

SKODA AUTO betreibt heute drei Produktionsstandorte in der Tschechischen Republik. In Mlad\u00e1 Boleslav und Kvasiny fertigt der Hersteller vor allem Fahrzeuge, im Werk Vrchlabi fertigt er Komponenten, insbesondere das automatische Direktschaltgetriebe (DSG). Dar\u00fcber hinaus rollen SKODA Modelle auch im slowakischen Bratislava, in den chinesischen Werken in Yizheng, Nanjing, Ningbo und Changsha, in den russischen Werken in Kaluga und Nischni Nowgorod, an den indischen Standorten Pune und Aurangabad sowie im ukrainischen Solomonowo vom Band.<\/p>\n

Pressekontakt:<\/strong><\/p>\n

Ulrich Bethscheider-Kieser
\nLeiter Produkt- und Markenkommunikation
\nTelefon: +49 6150 133 121
\nE-Mail: ulrich.bethscheider-kieser@skoda-auto.de<\/a><\/p>\n

Karel M\u00fcller
\nMedia Relations
\nTelefon: +49 6150 133 115
\nE-Mail:
Karel.Mueller@skoda-auto.de<\/a><\/p>\n

Original-Content von: Skoda Auto Deutschland GmbH, \u00fcbermittelt durch news aktuell<\/span><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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