{"id":122165,"date":"2021-04-27T18:21:37","date_gmt":"2021-04-27T16:21:37","guid":{"rendered":"https:\/\/www.kfzwirtschaft.de\/?p=122165"},"modified":"2021-04-27T18:21:37","modified_gmt":"2021-04-27T16:21:37","slug":"von-der-plastikflasche-zum-reifen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.kfzwirtschaft.de\/122165\/von-der-plastikflasche-zum-reifen\/","title":{"rendered":"Von der Plastikflasche zum Reifen"},"content":{"rendered":"

Michelin und Carbios starten revolution\u00e4res Recycling von Kunststoffabf\u00e4llen<\/h2>\n

-Michelin validiert erfolgreich den Einsatz der enzymatischen Recyclingtechnologie von Carbios f\u00fcr PET-Kunststoffabf\u00e4lle* in seinen Reifen
\n-Carbios best\u00e4tigt das Potenzial seines recycelten PET f\u00fcr alle Anwendungsarten – von Flaschen bis hin zu Bekleidung und jetzt auch technischen Fasern
\n-Die Validierung der Technologie von Carbios in den Tests von Michelin markiert einen neuen Schritt in Richtung 100-prozentig nachhaltigen Reifen<\/p>\n

Jedes Jahr werden weltweit von allen Reifenherstellern zusammen 1,6 Milliarden Autoreifen verkauft. F\u00fcr deren Produktion verarbeiten die Hersteller 800.000 Tonnen PET-Kunststofffasern. Bezogen auf Michelin sind das rund drei Milliarden Plastikflaschen pro Jahr, die das Unternehmen f\u00fcr die Herstellung seiner Reifen zu technischen Fasern recyceln k\u00f6nnte. „Wir sind stolz darauf, dass wir als erstes Unternehmen recycelte technische Fasern f\u00fcr Reifen hergestellt und getestet haben. Die Fasern stammen von farbigen Kunststoffflaschen, die wir mit der enzymatischen Technologie unseres Partners Carbios wiederverwerteten“, sagte Nicolas Seeboth, Direktor der Polymerforschung bei Michelin. „Die Tests haben belegt, dass diese Hightech-Fasern die gleiche Leistung erbringen wie die aus der \u00d6lindustrie.“<\/p>\n

Michelin hat das enzymatische Recyclingverfahren von Carbios f\u00fcr PET-Kunststoffabf\u00e4lle erfolgreich getestet und angewendet, um hochfeste Reifenfasern zu entwickeln, die die technischen Anforderungen des Reifen-Giganten erf\u00fcllen. Carbios, ein Unternehmen, das neue bio-industrielle L\u00f6sungen entwickelt, um den Lebenszyklus von Kunststoff- und Textilpolymeren neu zu definieren und Michelin, machen damit einen gro\u00dfen Schritt in Richtung Entwicklung von 100-prozentig nachhaltigen Reifen.<\/p>\n

Eine Weltneuheit: der Einsatz des enzymatischen PET-Recyclings f\u00fcr Autoreifen
\nHerk\u00f6mmliche thermomechanische Recyclingverfahren f\u00fcr komplexe Kunststoffe erreichen nicht die PET-Hochleistungsqualit\u00e4t, die f\u00fcr pneumatische Anwendungen erforderlich ist. Mit den Monomeren aus dem Verfahren von Carbios, bei dem farbige und undurchsichtige Kunststoffabf\u00e4lle wie Flaschen verwendet werden, lassen sich nach der Repolymerisation in PET hochfeste Fasern gewinnen, die die Anforderungen von Michelin f\u00fcr den Einsatz in Reifen erf\u00fcllen.<\/p>\n

Die gewonnene technische Faser hat die gleiche Qualit\u00e4t wie PET-Neuware, die mit den gleichen Prototypanlagen verarbeitet wird. Dieser hochfeste Polyester ist aufgrund seiner Bruchfestigkeit, Z\u00e4higkeit und thermischen Stabilit\u00e4t besonders gut f\u00fcr Reifen geeignet.
\nMit dem enzymatischen Recyclingverfahren von Carbios st\u00e4rkt Michelin seine nachhaltigen Ambitionen und tr\u00e4gt zum Eintritt von Reifen in eine echte Kreislaufwirtschaft bei. Michelin hat sich verpflichtet, bis 2030 40 Prozent und bis 2050 100 Prozent nachhaltige Materialien, aus erneuerbaren oder recycelten Quellen, einzusetzen.<\/p>\n

Enzymatisches Recycling: ein revolution\u00e4res Verfahren<\/h2>\n

Das enzymatische Recyclingverfahren von Carbios verwendet ein Enzym, welches das in verschiedenen Kunststoffen oder Textilien (etwa Flaschen, Tabletts oder Polyesterkleidung) enthaltene PET depolymerisiert. Mit dieser Innovation lassen sich alle Arten von PET-Abf\u00e4llen unendlich oft wiederverwerten. Mit dem Verfahren k\u00f6nnen auch Produkte aus 100 Prozent recyceltem und 100 Prozent recycelbarem PET hergestellt werden. Diese haben die gleiche Qualit\u00e4t, als ob sie aus neuem PET hergestellt w\u00fcrden.<\/p>\n

Potenzial von Carbios‘ Verfahren best\u00e4tigt<\/h2>\n

Dieser gro\u00dfe Schritt ist eine Weltneuheit im Reifensektor und best\u00e4tigt das Potenzial des Verfahrens von Carbios. Damit kann die Industrie in einen verantwortungsvollen \u00dcbergang zu einem nachhaltigen Kreislaufwirtschaftsmodell eintreten.<\/p>\n

„2019 verk\u00fcndete Carbios die Herstellung der ersten PET-Flaschen mit 100 Prozent gereinigter Terephthals\u00e4ure (rPTA), die wir aus dem enzymatischen Recycling von PET-Abf\u00e4llen gewonnen haben. Heute demonstrieren wir mit Michelin das ganze Ausma\u00df unseres Prozesses, indem wir aus demselben Kunststoffabfall recyceltes PET gewinnen. Dieses eignet sich f\u00fcr hochtechnische Fasern, wie sie Michelin in seinen Reifen verwendet“, sagte Alain Marty, Chief Scientific Officer von Carbios.<\/p>\n

\u00dcber Carbios:<\/h3>\n

Carbios ist ein Unternehmen f\u00fcr gr\u00fcne Chemie und entwickelt biologische und innovative Verfahren, um den Lebenszyklus von Kunststoffen und Textilien zu revolutionieren. Durch den einzigartigen Ansatz, Enzyme und Kunststoffe zu kombinieren, adressiert Carbios neue Verbrauchererwartungen und die Herausforderungen einer breiteren Energiewende. Das Unternehmen stellt sich einer der gr\u00f6\u00dften Herausforderung unserer Zeit: der Verschmutzung durch Kunststoffe und Textilien.<\/p>\n

Carbios wurde 2011 von Truffle Capital gegr\u00fcndet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine industrielle L\u00f6sung f\u00fcr das Recycling von PET-Kunststoffen und Textilien zu entwickeln (das dominierende Polymer in Flaschen, Tabletts oder Textilien aus Polyester). Die von Carbios entwickelte enzymatische Recyclingtechnologie zerlegt jede Art von PET-Kunststoffabfall in seine Grundbestandteile. Diese k\u00f6nnen dann wiederverwendet werden, um neuen PET-Kunststoff herzustellen, der die Qualit\u00e4t von Neuware hat. Diese PET-Innovation ist die erste ihrer Art weltweit und wurde k\u00fcrzlich in einem wissenschaftlichen Artikel in der renommierten Fachzeitschrift Nature ver\u00f6ffentlicht. Dar\u00fcber hinaus arbeitet Carbios Hand in Hand mit multinationalen Marken wie L“Oreal, Nestle Waters, PepsiCo und Suntory Beverage & Food Europe, um dort seine Technologie zu implementieren und den \u00dcbergang zu einer echten Kreislaufwirtschaft zu erm\u00f6glichen.<\/p>\n

Das Unternehmen hat zudem eine enzymatische Technologie zum biologischen Abbau von Einweg-Kunststoffen auf Basis von PLA (einem Polymer aus biologischem Anbau) entwickelt. Mit dieser Technologie l\u00e4sst sich eine neue Generation von Kunststoffen herstellen, bei denen Enzyme in das Produkt integriert sind. Unter h\u00e4uslichen Bedingungen lassen sich diese zu 100 Prozent kompostieren. Diese bahnbrechende Innovation wurde an Carbiolice lizenziert, ein 2016 gegr\u00fcndetes Joint Venture, an dem Carbios nun neben dem SPI-Fonds von Bpifrance eine Mehrheitsbeteiligung h\u00e4lt.
\nF\u00fcr weitere Informationen besuchen Sie bitte https:\/\/carbios.com\/en\/<\/p>\n

*PET (PolyEthylen-Terephthalat) ist ein Kunststoff auf Erd\u00f6lbasis, bei dem die verwendeten Monomere, Ethylenglykol und Terephthals\u00e4ure aus der Umwandlung von Erd\u00f6l stammen. PET ist das Rohmaterial f\u00fcr eine der wichtigsten Textilfasern, die zur Verst\u00e4rkung von Reifen eingesetzt werden.<\/p>\n

\u00dcber Michelin ( www.michelin.de)
\nMichelin verfolgt seit jeher den Anspruch, die Mobilit\u00e4t f\u00fcr alle zu verbessern. Im Fokus steht die Entwicklung von Reifen, Hightech-Materialien sowie digitalen Dienstleistungen und L\u00f6sungen, die umfassend auf die individuellen Bed\u00fcrfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Weitere digitale Angebote, Stra\u00dfenkarten und der renommierte Guide MICHELIN erm\u00f6glichen zudem ein einzigartiges Reiseerlebnis. Michelin mit Hauptsitz in Clermont-Ferrand, Frankreich, ist in 170 L\u00e4ndern vertreten, besch\u00e4ftigt 123.600 Mitarbeiter und betreibt 71 Reifenproduktionsst\u00e4tten, die 2020 zusammen rund 170 Millionen Reifen produzierten.<\/p>\n

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\n+49 (0)1524698848
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\nhttps:\/\/news.michelin.de\/<\/a><\/p>\n

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