{"id":126881,"date":"2021-07-22T17:59:18","date_gmt":"2021-07-22T15:59:18","guid":{"rendered":"https:\/\/www.kfzwirtschaft.de\/?p=126881"},"modified":"2021-07-22T17:59:18","modified_gmt":"2021-07-22T15:59:18","slug":"skoda-1100-ohc-1957-der-schoene-traum-von-le-mans","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.kfzwirtschaft.de\/126881\/skoda-1100-ohc-1957-der-schoene-traum-von-le-mans\/","title":{"rendered":"\u0160KODA 1100 OHC (1957): der sch\u00f6ne Traum von Le Mans"},"content":{"rendered":"

Mlad\u00e1 Boleslav (ots) – \u203a Der Rennwagen \u0160KODA 1100 OHC z\u00e4hlt zu den Meilensteinen der 120-j\u00e4hrigen Motorsportgeschichte des Automobilherstellers aus Mlad\u00e1 Boleslav<\/p>\n

\u203a Aerodynamische Form, Leichtbauweise, 92 PS und 200 km\/h Spitzengeschwindigkeit zeugen von der Kompetenz der \u0160KODA AUTO Konstrukteure<\/p>\n

\u203a Eines der zwei gebauten und erhaltenen Exemplare des \u0160KODA 1100 OHC mit offener Karosserie ist heute Teil der Sammlung des \u0160KODA Museums<\/p>\n

Ende 1957 ging der Bau des Rennwagens \u0160KODA 1100 OHC in die letzte Phase. Intern mit der Bezeichnung 968 versehen, war das Fahrzeug urspr\u00fcnglich f\u00fcr lange Rundstreckenrennen gedacht. Zun\u00e4chst entstanden zwei Fahrzeuge mit offener Karosserie, auf die 1959 zwei Coup\u00e9s folgten. Der offene, rot lackierte Rennwagen ist Teil der Sammlung des \u0160KODA Museums in Mlad\u00e1 Boleslav. Neben der kompletten Auswahl an Bildern zu dieser Pressemitteilung (http:\/\/www.skoda-media.de\/seite\/115\/tradition\/115\/short\/<\/a>) auf dem Medienportal skoda-media.de steht auch eine 32-seitige Brosch\u00fcre (https:\/\/www.skoda-media.de\/content\/press_files\/media\/Bildmaterial_SRCd74142dab759375570ad3c18c166faa9.pdf<\/a>)in englischer Sprache zu verschiedenen Themen aus 120 Jahren \u0160KODA Motorsport bereit.<\/p>\n

Die Entwicklung des zweisitzigen Sportwagens begann im Fr\u00fchling 1956 \u2013 mit einem erkl\u00e4rten Ziel: Der Bolide sollte an die bis dato erste und einzige Teilnahme eines \u0160KODA Werkswagens am prestigetr\u00e4chtigen 24-Stunden-Rennen von Le Mans (1950) (http:\/\/www.skoda-media.de\/press\/detail\/3728\/<\/a>) ankn\u00fcpfen. Das Rennfahrzeug basierte auf einem aus d\u00fcnnwandigen Stahlrohren verschwei\u00dften Gitterrahmen. Damit unterschied es sich von den Vorl\u00e4ufermodellen \u0160KODA SPORT und SUPERSPORT, die eine modifizierte Version des robusten Fahrwerks aus dem Serienmodell \u0160KODA 1101 nutzten. Um ein m\u00f6glichst gutes Fahrverhalten zu erreichen, verteilte man die Last ideal auf beide Achsen. Kupplung, F\u00fcnfganggetriebe sowie das Verteilergetriebe waren im Heck verbaut, wo sie eine zusammenh\u00e4ngende Montageeinheit bildeten.<\/p>\n

F\u00fcr den Antrieb des \u0160KODA 1 100 OHC sorgte ein vorne l\u00e4ngs eingebauter Vierzylinder-Reihenmotor mit doppelter Z\u00fcndung und zwei im Zylinderkopf liegenden Nockenwellen. Aus 1.089 ccm Hubraum sch\u00f6pfte er eine f\u00fcr die damalige Zeit beachtliche Leistung von 68 kW (92 PS) bei 7.700 min\/1 (die maximale Drehzahl lag bei 8.500 min\/1), was einer Literleistung von knapp 63 kW (85 PS) entsprach. Urspr\u00fcnglich verbrannte der Motor hochoktaniges Flugbenzin, das in zwei Doppelvergaser der tschechoslowakischen Marke Jikov und sp\u00e4ter des italienischen Herstellers Weber floss.<\/p>\n

Eine wichtige Rolle kam auch der Einzelradaufh\u00e4ngung zu: W\u00e4hrend vorne eine Trapezquerlenkerachse verbaut war, wurden die im Abstand von 2.200 mm laufenden hinteren R\u00e4der an einer Pendelachse mit L\u00e4ngslenkern gef\u00fchrt. Die ebenso pr\u00e4zise wie direkte Lenkung erfolgte \u00fcber ein Dreispeichenlenkrad, das sich zum besseren Einsteigen auch abnehmen lie\u00df. Ein weiteres, f\u00fcr die sp&au ml;ten 1950er-Jahre fortschrittliches Element: die Drehstabfederung der 15-Zoll-Speichenr\u00e4der von Borrani.<\/p>\n

Dank der Verwendung von glasfaserverst\u00e4rktem Kunststoff (GFK) wog der 3.880 mm lange, 1.430 mm breite und 964 mm hohe Rennwagen lediglich 583 Kilogramm. Dies erm\u00f6glichte dem \u0160KODA 1100 OHC konkurrenzf\u00e4hige Beschleunigungswerte und eine H\u00f6chstgeschwindigkeit zwischen 190 und 200 km\/h, je nach \u00dcbersetzung. Mitverantwortlich daf\u00fcr war au\u00dferdem der geringe Luftwiderstand der von Konstrukteur Jaroslav Kindl geschaffenen Karosserie. Passend zur Kombination aus Zweckm\u00e4\u00dfigkeit und Eleganz verf\u00fcgte die erste Modellvariante \u00fcber zwei Klappscheinwerfer, die jedoch bald einer praktischeren, rennsporttauglicheren L\u00f6sung weichen mussten: Das zweite Exemplar fuhr daher mit zwei fest eingebauten Scheinwerfern vor, die unter aerodynamischen Glasabdeckungen verbaut waren.<\/p>\n

Die \u00f6ffentliche Premiere de s \u0160KODA 1100 OHC fiel gleich mit einem Sieg zusammen: Auf der st\u00e4dtischen Rundstrecke in Mlad\u00e1 Boleslav entschied der versierte Werksfahrer Miroslav Fousek Ende Juni 1958 das Rennen f\u00fcr sich. Am Steuer der Fahrzeuge sa\u00dfen in den folgenden Jahren auch die Rennfahrer V\u00e1clav Bobek Sen., V\u00e1clav \u010c\u00ed\u017ekovsk\u00fd, Josef Vidner und Jaroslav Bobek. Neben Motorsport-Events im Inland fuhren die \u0160KODA Piloten auch im Ausland Erfolge ein \u2013 allerdings beschr\u00e4nkte sich der Auftritt des \u0160KODA 1100 OHC angesichts der schwierigen politischen Lage am Ende der 1950er- und 60er-Jahre auf sozialistische L\u00e4nder. Zur geplanten Teilnahme am 24-Stunden-Rennen von Le Mans kam es nicht.<\/p>\n

Den zwei Fahrzeugen mit offener GFK-Karosserie, die Ende 1957 und Anfang des Jahres 1958 gefertigt worden waren, folgten im Jahre 1959 zwei ger\u00e4umigere Coup\u00e9-Varianten mit geschlossenen Karosserien aus Aluminiumblech. Dennoch gelang es den Ingenieuren, die Coup\u00e9s auf ein Gewicht von jeweils nur 555 Kilogramm zu bringen und die hohe Spitzengeschwindigkeit beizubehalten.<\/p>\n

Die beiden geschlossenen \u0160KODA 1100 OHC wurden bei Unf\u00e4llen im privaten Betrieb zerst\u00f6rt. Aktuell arbeiten die Experten aus der Restaurierungswerkst\u00e4tte des \u0160KODA Museums jedoch am Neuaufbau eines \u0160KODA 1100 OHC Coup\u00e9 anhand erhaltener Komponenten wie Rahmen, Fahrwerk und Motor.<\/p>\n

Die offenen Versionen des Rennwagens sind nach wie vor intakt. Das Exemplar aus dem \u0160KODA Museum nimmt regelm\u00e4\u00dfig an Oldtimerveranstaltungen im In- und Ausland teil. Das zweite Fahrzeug befindet sich im Eigentum von \u0160KODA UK und wird zu Werbezwecken vor allem in Gro\u00dfbritannien eingesetzt.<\/p>\n

Pressekontakt:<\/p>\n

Ulrich Bethscheider-Kieser
\nLeiter Produkt- und Markenkommunikation
\nTelefon: +49 6150 133 121
\nE-Mail:
ulrich.bethscheider-kieser@skoda-auto.de<\/a><\/p>\n

Karel M\u00fcller
\nMedia Relations
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