{"id":132123,"date":"2022-01-17T19:21:41","date_gmt":"2022-01-17T18:21:41","guid":{"rendered":"https:\/\/www.kfzwirtschaft.de\/?p=132123"},"modified":"2022-01-17T19:21:41","modified_gmt":"2022-01-17T18:21:41","slug":"fiat-im-dieselabgasskandal-wieder-im-fokus","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.kfzwirtschaft.de\/132123\/fiat-im-dieselabgasskandal-wieder-im-fokus\/","title":{"rendered":"Fiat im Dieselabgasskandal wieder im Fokus"},"content":{"rendered":"
M\u00f6nchengladbach (ots) F\u00fcr ein Wohnmobil der Marke Pilote V 600 G basierend auf dem Fiat Ducato mit dem Motor 180 Multijet 3.0 und der Abgasnorm Euro 5 hat das Landgericht Landau auf hohen Schadenersatz f\u00fcr den gesch\u00e4digten Verbraucher entschieden.<\/p>\n
Im Dieselabgasskandal bei hochpreisigen Wohn- und Reisemobilen versch\u00e4rft sich die Lage f\u00fcr die Motorenhersteller. Denn immer mehr Gerichte verurteilen die Unternehmen zu Schadenersatz wegen vors\u00e4tzlicher sittenwidriger Sch\u00e4digung nach \u00a7 826 BGB. Jetzt hat das Landgericht Landau in der Pfalz (Urteil vom 27.12.2021, Az.: 2 O 169\/21) die FCA Italy S.p.A. dazu verurteilt, an den gesch\u00e4digten Verbraucher 48.155,93 Euro zuz\u00fcglich Zinsen in H\u00f6he von f\u00fcnf Prozent \u00fcber dem jeweiligen Basiszinssatz seit dem 30. Juni 2021 und vorgerichtliche Rechtsanwaltskosten in H\u00f6he von 1.545,81 Euro zuz\u00fcglich Zinsen in H\u00f6he von f\u00fcnf Prozent \u00fcber dem jeweiligen Basiszinssatz seit dem 18. Juli 2021 zu zahlen und die Klagepartei von weiteren vorgerichtlichen Rechtsanwaltskosten in H\u00f6he von 456,60 Euro freizustellen.<\/p>\n
Im Fokus stand ein Wohnmobil der Marke Pilote V 600 G basierend auf dem Fiat Ducato mit dem Motor 180 Multijet 3.0 mit der Abgasnorm Euro 5. Das Gericht best\u00e4tigt die vors\u00e4tzliche sittenwidrige Sch\u00e4digung nach \u00a7 826 BGB, weil die FCA Italy S.p.A. den von ihr entwickelten Motor hat produzieren und diesen im streitgegenst\u00e4ndlichen Fahrzeug auf den Markt hat bringen lassen, dessen tats\u00e4chliche Schadstoffaussto\u00dfwerte nicht mit den beim Verkaufsvorgang suggerierten Werten \u00fcbereinstimmten, und indem sie bei der Kl\u00e4gerin mittelbar durch die Ver\u00f6ffentlichung von falschen Produktdaten sowie durch die Erw\u00e4rmung einer falschen, nicht mit den gesetzlichen Bestimmungen \u00fcbereinstimmenden Typengenehmigungen den Irrtum erzeugt hat, dass das Fahrzeug die gesetzlichen Grenzwerte der Euro 5-Norm im normalen Stra\u00dfenverkehr einh\u00e4lt.<\/p>\n
„Die in dem Wohnmobil verbaute Motorsteuerungs-Software ist in zahlreichen Multijet-Motoren verbaut und reagiert auf den Testzyklus auf dem Rollenpr\u00fcfstand. Das bewirkt, dass die Abgasr\u00fcckf\u00fchrung im Pr\u00fcfstand einwandfrei funktioniert, sich aber nach Beendigung deutlich verringert. Das hat zur Folge, dass es zu einem erh\u00f6hten Aussto\u00df von Stickoxid kommt. Dieser liegt beim Elf- bis 22-Fachen der Werte auf dem Pr\u00fcfstand, wodurch die gesetzlich geltenden Grenzwerte deutlich \u00fcberschritten werden“, sagt der M\u00f6nchengladbacher Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung von der Dr. Hartung Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (www.hartung-rechtsanwaelte.de). Die Kanzlei befasst sich ausschlie\u00dflich mit Anleger- und Verbraucherschutzthemen und hat sich auf die Beratung von Betroffenen des Abgasskandals spezialisiert. Dr. Gerrit W. Hartung gilt als „Dieselanwalt“ der ersten Stunde.<\/p>\n
Zuletzt hat ein Gutachten wieder Stickoxid-Grenzwert\u00fcberschreitung bei Fiat-Wohnmobilen gezeigt. Messungen des Emissions-Kontroll-Instituts (EKI) der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigten erschreckend hohe Stickoxid (NOx)-Emissionen beim Fiat Ducato 150 Multijet (Weinsberg Caraloft) und Fiat Ducato 130 Multijet (Hobby K60). Beide Fahrzeuge sind nach Euronorm 6b zugelassen. Teilweise \u00fcberschreiten die Emissionen den gesetzlichen Grenzwert von 125 mg NOx\/km um das Elffache. Damit fallen erneut zwei Wohnmobile der Marke Fiat mit extrem hohen Schadstoffemissionen auf, hei\u00dft es bei dem Verband.<\/p>\n
„Mehrere Urteile und Gutachten zeigen, dass der Fiat-Dieselskandal weitere Formen annimmt. Es kann kaum noch Zweifel geben, dass auch bei Reise- und Wohnmobilen munter manipuliert worden ist, um die Emissionswerte zu f\u00e4lschen. Aufgrund der Kaufpreise solcher Reise- und Wohnmobile k\u00f6nnen die wirtschaftlichen Sch\u00e4den sehr gro\u00df sein. Eigent\u00fcmer sollten daher die M\u00f6glichkeit der Betrugshaftungsklage dringend pr\u00fcfen, um keine wirtschaftlichen Nachteile zu erleiden, sondern ihr Recht durchzusetzen“, sagt Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung.<\/p>\n
\u00dcbrigens: Gegebenenfalls m\u00fcssen Klagen gegen Fiat nun gegen die Automobilholding Stellantis N.V. gerichtet werden. Diese ist im Januar 2021 aus der Fusion der Automobilkonzerne Groupe PSA (PSA) und Fiat Chrysler Automobiles (FCA) hervorgegangen. Der Konzern ist mit seinen 14 Marken der viertgr\u00f6\u00dfte Automobilhersteller der Welt nach verkauften Fahrzeugen.<\/p>\n
Pressekontakt:<\/p>\n
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\nDr. Gerrit W. Hartung
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\nTelefon: 02161 68456-0
\nE-Mail: kanzlei@hartung-rechtsanwaelte.de
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