{"id":135989,"date":"2022-02-23T18:40:51","date_gmt":"2022-02-23T17:40:51","guid":{"rendered":"https:\/\/www.kfzwirtschaft.de\/?p=135989"},"modified":"2022-02-23T18:40:51","modified_gmt":"2022-02-23T17:40:51","slug":"biokraftstoffverbaende-duh-verleugnet-positive-klimabilanz-nachhaltiger-biokraftstoffe-klimafreundlicher-fahrzeugbestand-nicht-mit-solarstrom-zu-erreichen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.kfzwirtschaft.de\/135989\/biokraftstoffverbaende-duh-verleugnet-positive-klimabilanz-nachhaltiger-biokraftstoffe-klimafreundlicher-fahrzeugbestand-nicht-mit-solarstrom-zu-erreichen\/","title":{"rendered":"Biokraftstoffverb\u00e4nde: DUH verleugnet positive Klimabilanz nachhaltiger Biokraftstoffe Klimafreundlicher Fahrzeugbestand nicht mit Solarstrom zu erreichen"},"content":{"rendered":"
Berlin (ots) Biokraftstoffverb\u00e4nde<\/span><\/strong><\/span><\/p>\n Die von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) heute ver\u00f6ffentlichte Ausarbeitung zu „Agrokraftstoffen“ stellt aus Sicht der deutschen Biokraftstoffverb\u00e4nde Union zur F\u00f6rderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) und dem Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) den amtlich zertifizierten Klimaschutzbeitrag nachhaltiger Biokraftstoffe v\u00f6llig zu Unrecht in Frage. Die DUH vermittelt den falschen und am tats\u00e4chlichen Handlungsdruck vorbeigehenden Eindruck, dass der derzeitige Fahrzeugbestand von mehr als 55 Millionen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor mit Solarstrom angetrieben werden kann. Tats\u00e4chlich werden nachhaltige heimische Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse und aus Reststoffen auch in den kommenden Jahrzehnten eine tragende Rolle bei der Defossilisierung des Stra\u00dfenverkehrs spielen und Energieversorgungssicherheit sicherstellen.<\/strong><\/p>\n In der Ausarbeitung wird eine alternative Nutzung der Fl\u00e4che, die aktuell f\u00fcr den Anbau der Rohstoffe f\u00fcr die Produktion von Biokraftstoffen genutzt wird, thematisiert und eine Renaturierung vorgeschlagen. Dar\u00fcber hinaus soll zur Gewinnung der im Verkehr ben\u00f6tigten Energiemenge, wie sie die Biokraftstoffe bisher liefern, Solaranlagen installiert werden. Die Autoren gehen dabei nicht darauf ein, welche Kosten der Aufbau einer derartig gro\u00dfen Kapazit\u00e4t an Solaranlagen verursacht oder wie die Finanzierung des Vorhabens gesichert werden soll. Auch finden weder der Verlust an Einkommen auf Seiten der Landwirte durch die alternative Nutzung des Grund und Bodens Ber\u00fccksichtigung, noch die Kosten f\u00fcr die Umstellung der Fahrzeugbestandsflotte auf Elektromobilit\u00e4t.<\/p>\n Die Arbeit im Auftrag der DUH, die Biokraftstoffen wegen des Fl\u00e4chenbedarfs generell eine Klimaschutzwirkung abspricht, geht davon aus, dass die derzeit f\u00fcr den Anbau der f\u00fcr die Biokraftstoffherstellung genutzte Ackerfl\u00e4che stillgelegt und aufgeforstet wird. Die sich hieraus ergebende Bindung von Kohlenstoff \u00fcbertreffe die mit der Nutzung von Biokraftstoffen erreichbare CO2-Minderung. Die Produktion von Solarstrom f\u00fcr Elektrofahrzeuge nehme deutlich weniger Fl\u00e4che ein und sei als erneuerbare Antriebsenergie zu bevorzugen.<\/p>\n Die DUH bleibt die Antwort schuldig, wie die Einsparung klimasch\u00e4dlicher Treibhausgase kurzfristig kompensiert werden soll, wenn nachhaltige Biokraftstoffe nicht mehr eingesetzt werden. Autos, die heute teilweise mit nachhaltigen Biokraftstoffen mit einer durchschnittlichen THG-Einsparung von \u00fcber 90 % betankt werden, verschwinden nicht einfach von Deutschlands Stra\u00dfen, wenn Biokraftstoffe vom Markt genommen werden. Hier entstehen bei Nichterf\u00fcllung der im Bundes-Klimaschutzgesetz vorgesehenen Minderungsvorgaben tats\u00e4chlich Opportunit\u00e4tskosten, weil die Bundesregierung gezwungen w\u00e4re, aus Steuermitteln Emissionsrechte von anderen Mitgliedsstaaten zu kaufen. Die derzeit im Verkehrssektor verbrauchte Energie besteht zu 92,5 Prozent aus fossilen Energietr\u00e4gern. Lediglich 7,5 Prozent sind erneuerbar. An den erneuerbaren Energien machen biomassebasierte fl\u00fcssige und gasf\u00f6rmige Kraftstoffe rund 90 Prozent aus, bezogen auf den Stra\u00dfenverkehr sogar \u00fcber 98 Prozent. Bis zum Jahr 2030 werden Bioethanol, Biodiesel und Biomethan sch\u00e4tzungsweise rund 120 Millionen Tonnen Treibhausgase im Verkehr eingespart haben.<\/p>\n Mit Blick auf die europ\u00e4ische Biokraftstoffproduktion machen die Verb\u00e4nde deutlich, dass diese strengen Nachhaltigkeitsvorgaben unterworfen ist, die in den vergangenen 15 Jahren mehrfach versch\u00e4rft wurden und mit dem Vorschlag der EU-Kommission zur Novellierung der Erneuerbare Energien Richtlinie (2018\/2001\/EG) noch ambitionierter werden:<\/p>\n Die bei der Biokraftstoff-Produktion verwendeten Rohstoffe, hierzulande \u00fcberwiegend Raps, Futtergetreide und Zucker, d\u00fcrfen seit dem Jahr 2008 nachweisbar nur von Fl\u00e4chen stammen, die bereits zu diesem Zeitpunkt landwirtschaftlich genutzt waren. Waldrodungen oder das Trockenlegen biologisch wertvoller Fl\u00e4chen sind damit ausgeschlossen. Landwirtschaftliche Rohstoffe, bei denen nach den geltenden EU-Bestimmungen ein hohes Risiko besteht, dass ihre Produktion den Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln verdr\u00e4ngt – zurzeit gilt dies f\u00fcr Palm\u00f6l – d\u00fcrfen vom kommenden Jahr an in Deutschland nicht mehr verwendet werden. Dies gilt auch in anderen EU-Mitgliedstaaten. Die Nutzung von Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse ist gesetzlich gedeckelt, weil die Anrechnungsvorgaben der entsprechenden Treibhausgasminderungsquote eine Obergrenze vorsehen, ohne eine Beimischungsverpflichtung vorzugeben, wie die DUH f\u00e4lschlicherweise behauptet.<\/p>\n Auch bei einem ambitionierten Markthochlauf der Elektromobilit\u00e4t muss davon ausgegangen werden, dass im Jahr 2030 noch mehr als 30 Millionen Pkw und nahezu s\u00e4mtliche Nutzfahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet sind. Auch diese m\u00fcssen aber einen Beitrag zur Defossilisierung leisten, k\u00f6nnen mit Solar- und Windstrom aber nicht betrieben werden, wie es die DUH suggeriert.<\/p>\n Nachhaltige Biokraftstoffe auf Basis europ\u00e4ischer Agrarrohstoffe sind f\u00fcr die UFOP und den BDBe eine sofort verf\u00fcgbare und f\u00fcr Verbraucherinnen und Verbraucher bezahlbare Alternative zu Benzin und Diesel. Ihre Produktion sichert Wertsch\u00f6pfung und Arbeitspl\u00e4tze im l\u00e4ndlichen Raum und tr\u00e4gt mit den gleichzeitig hergestellten Koppelprodukten, vor allem gentechnikfreie Proteinfuttermittel, dazu bei, Lebens- und Futtermittelimporte aus Drittstaaten zu reduzieren.<\/p>\n Pressekontakt:<\/p>\n Christine Kroke UFOP – Union zur F\u00f6rderung Tel. +49 30 235 97 99 – 0 Original-Content von: Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft e. V., \u00fcbermittelt durch news aktuell<\/span><\/p>\n
\nBeim Anbau m\u00fcssen die f\u00fcr die f\u00fcr die Landwirtschaft geltenden Anbauregeln zum Schutz von Gew\u00e4ssern, Boden und Biodiversit\u00e4t (sog. Cross-Compliance-Vorschriften aus der gemeinsamem EU-Agrarpolitik) eingehalten werden. Die mit der Reform der Agrarpolitik ab 2023 geltenden Anforderungen werden dem von der DUH als Opportunit\u00e4t geforderten Ansatz nach F\u00f6rderung von Biodiversit\u00e4t und der Funktion als Bodenkohlenstoffsenke weiter vorantreiben. Die EU-Kommission strebt hier eine nach Standorten angepasste Nutzungs- und Senkenstrategie an, die u.a. die Wiedervern\u00e4ssung von Moorstandorten und die F\u00f6rderung der Anreicherung von Kohlenstoff im Boden vorsieht, der als zus\u00e4tzlicher Beitrag zur Treibhausgasminderung auf Nahrungsmittel oder auch Biokraftstoffe angerechnet werden kann.<\/p>\n
\nBei der Berechnung der mit dem Einsatz von nachhaltigen Biokraftstoffen gegen\u00fcber fossilen Kraftstoffen verbundenen Treibhausgaseinsparungen, zuletzt waren dies \u00fcber 13 Millionen Tonnen CO2eq im Jahr, werden s\u00e4mtliche Emissionen, die mit dem Rohstoffanbau, dem Transport und der Verarbeitung von Biokraftstoffen verbunden sind, erfasst. Die mit Biokraftstoffen zu erreichenden Mindesteinsparungen gegen\u00fcber fossilen Kraftstoffen wurden in den letzten Jahren sukzessive erh\u00f6ht.<\/p>\n
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\nvon Oel- und Proteinpflanzen e.V.
\nClaire-Waldoff-Str. 7
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\nFax: +49 30 235 97 99 – 99
\nE-Mail: info@ufop.de
\nWeb: https:\/\/www.ufop.de\/<\/a><\/p>\n
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