{"id":51679,"date":"2019-05-18T16:47:57","date_gmt":"2019-05-18T14:47:57","guid":{"rendered":"http:\/\/www.carpr.de\/?p=51679"},"modified":"2019-05-18T16:47:57","modified_gmt":"2019-05-18T14:47:57","slug":"tankstelle-2040-drehscheibe-der-mobilitaet","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.kfzwirtschaft.de\/51679\/tankstelle-2040-drehscheibe-der-mobilitaet\/","title":{"rendered":"Tankstelle 2040: Drehscheibe der Mobilit\u00e4t"},"content":{"rendered":"

\t\t\t\tBochum\/Berlin<\/a> (ots)<\/i><\/p>\n

Institut f\u00fcr Verkehrsforschung des DLR und Aral prognostizieren Mobilit\u00e4tstrends bis 2040 f\u00fcr ganz Deutschland – Fahrleistung steigt trotz sinkender Bev\u00f6lkerungszahl – auch in 20 Jahren noch breiter Antriebs- und Kraftstoffmix – Vision der Tankstelle der Zukunft in vier unterschiedlichen Raumtypen – Chancen f\u00fcr neue Gesch\u00e4ftsmodelle rund um k\u00fcnftige Mobilit\u00e4tsangebote<\/p>\n

vollst\u00e4ndige Studie, Fotos, Grafiken, Videomaterial: www.aral.de\/tankstellederzukunft<\/a><\/p>\n

Durch Elektrifizierung, Automatisierung und neue Kundenbed\u00fcrfnisse ver\u00e4ndern sich die Anforderungen im Tankstellengesch\u00e4ft deutlich. Au\u00dferdem bieten sich Chancen f\u00fcr neue Gesch\u00e4ftsmodelle. Dazu z\u00e4hlen zuk\u00fcnftig beispielsweise ultraschnelle Lades\u00e4ulen f\u00fcr Pkw und Lkw, die Wartung von autonomen Flotten, ein Landeplatz f\u00fcr Lufttaxis sowie Akkuwechselstationen f\u00fcr E-Bikes und E-Scooter. Zudem werden durch einen breiten Antriebsmix bei den Fahrzeugen bis zum Jahr 2040 weiterhin konventionelle sowie zunehmend alternative Kraftstoffe nachgefragt. Das sind die wesentlichen Ergebnisse der neuen Aral Studie „Tankstelle der Zukunft“, die heute in Berlin von Prof. Dr. Barbara Lenz, Leiterin des Instituts f\u00fcr Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums f\u00fcr Luft- und Raumfahrt (DLR) und Patrick Wendeler, Vorstandsvorsitzender der Aral AG, pr\u00e4sentiert wurden.<\/p>\n

In der umfassenden Studie haben Aral und das DLR untersucht, wie sich Fahrleistung, Fahrzeugflotten und deren Antriebsarten sowie das Mobilit\u00e4tsverhalten in Deutschland bis 2040 ver\u00e4ndern und welche Rolle Tankstellen dabei in Zukunft spielen werden. Insgesamt vier Raumtypen haben die Fachleute unter die Lupe genommen: die Gro\u00dfstadt, den l\u00e4ndlichen Raum, den st\u00e4dtisch gepr\u00e4gten Kreis und die Autobahn.<\/p>\n

Insgesamt prognostiziert das DLR, dass die Deutschen 2040 mit Pkw und Nutzfahrzeugen etwa 900 Milliarden Kilometer j\u00e4hrlich zur\u00fccklegen – rund ein Viertel mehr als noch im Jahr 2010. „In zwanzig Jahren werden wir bis ins hohe Alter mobil sein. Au\u00dferdem tragen neue Mobilit\u00e4tsangebote und der wachsende Online-Handel zur zunehmenden Fahrleistung bei“, erl\u00e4uterte Barbara Lenz. Trotz sinkender Bev\u00f6lkerungszahl w\u00e4chst deshalb das Verkehrsaufkommen in allen untersuchten Raumtypen.<\/p>\n

Berufsbedingte Fahrten von Taxiunternehmen, Handwerkern oder Pflegediensten nehmen in Deutschland um jeweils rund 50 Prozent zu (2040: rund 105 Milliarden Kilometer). Nutzfahrzeuge legen bis 2040 sogar die doppelte Kilometerzahl zur\u00fcck (rund 200 Milliarden Kilometer). Der Personenverkehr steigt zwar weniger stark an, allerdings machen Wege wie etwa zum Supermarkt, Sportverein oder zum Arbeitsplatz in 20 Jahren immer noch den gr\u00f6\u00dften Anteil aus (rund 591 Milliarden Kilometer). Dabei kommt der private Pkw besonders im l\u00e4ndlichen Raum zum Einsatz. Dort Ans\u00e4ssige legen aufgrund der eingeschr\u00e4nkten Infrastruktur \u00f6fter weitere Distanzen zur\u00fcck. Anders als in der Gro\u00dfstadt, in der durch vielf\u00e4ltige Mobilit\u00e4tsangebote das eigene Auto h\u00e4ufiger stehen bleibt. Im Jahr 2040 werden dort autonome Fahrzeuge fahren, die dann bereits 25 Prozent der Gesamtflotte ausmachen.<\/p>\n

Tankstelle als Drehscheibe der Mobilit\u00e4t<\/p>\n

Die Tankstellen bleiben auch in den kommenden 20 Jahren wichtige Anlaufstellen im mobilen Alltag und werden durch neue und bestehende Mobilit\u00e4tsangebote buchst\u00e4blich zur Drehscheibe der Mobilit\u00e4t. Die drei klassischen Angebotss\u00e4ulen – Kraftstoffe, Shop und Autow\u00e4sche – profitieren von den Ver\u00e4nderungen im Verkehr und entsprechender Nachfrage. F\u00fcr das Kraftstoffgesch\u00e4ft bedeutet das eine Erweiterung der Angebotspalette. Laut Studie fahren Pkw im Jahr 2040 zunehmend teilelektrisch mit Hybridantrieb. Benzin- und Diesel-Hybride haben mit 58 Prozent den gr\u00f6\u00dften Anteil am gesamten Pkw-Bestand. Aber auch Plug-In-Hybride sind mit 16 Prozent vertreten. Effiziente benzin- und dieselbetriebene Fahrzeuge machen in der gesamten Fahrzeugflotte knapp ein Viertel aus. Rechnet man die Diesel- und Benzin-Hybrid-Autos hinzu, so tanken insgesamt zwei Drittel der Pkw-Flotte immer noch regelm\u00e4\u00dfig konventionelle Kraftstoffe – zunehmend kombiniert mit weiter-entwickelten Biokomponenten und synthetischen Kraftstoffen. Zudem wird es auch mehr Lades\u00e4ulen geben. Ohne regulatorische Ma\u00dfnahmen fahren laut DLR-Prognose rund drei Prozent der Pkw sowie 13 Prozent der Nutzfahrzeuge 2040 ausschlie\u00dflich batterieelektrisch. Alternativ bieten die Stationen verfl\u00fcssigtes und komprimiertes Erdgas (LNG, CNG), Wasserstoff und m\u00f6glicherweise Autogas (LPG) an. „Ein breiter Kraftstoffmix entspricht nicht nur zuk\u00fcnftigen Marktanforderungen, sondern ist auch gleichzeitig der Schl\u00fcssel zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor“, so Patrick Wendeler.<\/p>\n

Mit der zunehmenden Mobilit\u00e4t ergeben sich auch Wachstumschancen f\u00fcr das Shopgesch\u00e4ft: Unterwegsversorgung sowie flexible und bedarfsgerechte Einkaufsm\u00f6glichkeiten werden st\u00e4rker nachgefragt. Per „Home-Delivery“ k\u00f6nnen die Eink\u00e4ufe mit autonomen Fahrzeugen nach Hause geliefert werden. Zudem k\u00f6nnen Kunden vor Ort in Bistros auf das Pooling-Fahrzeug warten. Von der wachsenden Zahl geteilter Fahrzeuge profitiert auch die Autow\u00e4sche, da die Wagen \u00f6fter gereinigt werden m\u00fcssen.<\/p>\n

Gro\u00dfstadt – serviceorientiertes Mobilit\u00e4tszentrum<\/p>\n

Neue Mobilit\u00e4tstrends setzen sich im dichten Gro\u00dfstadtverkehr am schnellsten durch. Dort b\u00fcndelt die Tankstelle viele dieser Angebote: E-Bikes, autonome Sharing- und Pooling-Fahrzeuge sowie Lufttaxis stehen bereit und werden w\u00e4hrend ihrer Standzeit geladen bzw. gewartet. An Automaten k\u00f6nnen Zweiradfahrer – ob Kurierdienst oder privat – ihre Akkus tauschen. F\u00fcr Wartende h\u00e4lt das Bistro frische, verzehrfertige Speisen und Getr\u00e4nke bereit. Gesch\u00e4ftsleute k\u00f6nnen au\u00dferdem Meetingr\u00e4ume anmieten. Eine mehrgeschossige Bauweise erm\u00f6glicht diese Angebotsvielfalt im urbanen Raum.<\/p>\n